master builders 2016 exhibition

 

FRIEDRICH BIEDERMANN
Ausstellung Master Builders, Oktober 2016

Der Lichtkünstler Friedrich Biedermann analysiert in seinen Werken Fragen nach den Bedingungen der Konstruktionen medialer Räume im physisch erlebbaren Raum. Für seine Arbeit greift Biedermann auf die Überlegungen des Soziologen und Philosophen Henri Lefebvre zurück, der in seinem Aufsatz Die Produktion des Raumes (1974) drei in dialektischer Beziehung stehende Ebenen miteinander verknüpft: den wahrgenommenen, den konzipierten und den gelebten Raum. In Lefebvres Raumvorstellung existiert Raum nicht unabhängig von Körpern und deren Anordnung zueinander und wird erst durch das praktische, kognitive und symbolische Herstellen von Beziehungen zwischen diesen sichtbar gemacht.
Die Arbeit sensual satellite (2013) zeigt einen gestrandeten Satelliten. Bestehend aus vier Regiestühlen wird das Objekt durch eine Lichtquelle so angestrahlt, dass sich der Schatten des Objekts an der Wand zeigt. Bewusst in schwarz und weiß gehalten, ergibt sich ein Wechselspiel von hell und dunkel, Licht und Schatten – das Kunstwerk wird nur komplett in seiner Verschmelzung mit dem Raum. Die Arbeit weightless (2015) ist ein von der Decke hängendes Lichtobjekt, bestehend aus Acrylrohr und eingeflochtenen Lichtfasern. Letztere werden unter anderem als Lichtwellenleiter in Glasfasernetzen zur Datenübertragung verwendet. Biedermann kehrt diese (eigentlich nicht sichtbare) Übertragung nach Außen, indem er die Buchstaben des Titels als lineare Codierung sichtbar werden lässt. Die dritte Arbeit, downstairs (2016), ist als leuchtendes Gitter oberhalb eines quadratischen Lochs befestigt. Das Gitter wirkt nicht nur als gestalterisches Element im Raum, es dient gleichzeitig als Zeichen (wie wir es etwa aus der Straßenverkehrssymbolik kennen) und als Begrenzung. Nicht zuletzt eignet sich die Arbeit den Raum dahingehend an, als sie sich in diesen buchstäblich inkorporiert.

Master Builders/ kuratiert von Barbara Pflanzner/ Kunstverein EXTRA

Friedrich Biedermann/ Gregor Eldarb/ Isabella Kohlhuber/ Andreas Perkmann Berger/ Franz Riedl/ Sophie Thun/ Irena Eden & Stijn Lernout/ Peter Hoiss/ Mrainne Lang/ Wendelin Pressl/ Bastian Schwind

Friedrich Biedermann
Master Builders, October 2016

The works of light artist Friedrich Biedermann revolve around the question of how virtual spaces are constructed within a space that can be physically experienced. One of his major inspirations is sociologist and philosopher Henri Lefebvre, who, in his treatise The Production of Space, differentiates between three dialectically related aspects of space: perceived space, conceived space, and lived space. For Lefebvre, space does not exist independently of bodies and the constellations they enter; it is only by creating practical, cognitive and symbolic relations between them that space becomes visible.
Biedermann’s sensual satellite (2013) shows a marooned satellite made up of four director’s chairs. The black-and-white object is lit to cast a shadow on the wall, resulting in a subtle interplay between light and shadow, the bright and the dark. The work is only complete once it has fused with the space. The piece weightless (2015) is a light object in the shape of an acrylic tube dangling from the ceiling. Inside the tube are woven glass fiber cables, commonly used as light wave conductors for data transmission. Biedermann renders visible this invisible transmission by having the letters of the title light up as a sort of linear code. The third piece, downstairs (2016), is a luminous grid covering a square hole. The grid not only adds an artistic element to the space; it also functions as a sign (the way a traffic sign works) as well as a boundary. Thus, the work literally takes possession of the space: appropriation through incorporation.